Schwarmintelligenz in der Nachbarschaft. – Februar 2020 – Was ist Blended Learning? Ist das Trend-Thema der Personalentwicklung auch für mich relevant? Worauf muss ich bei der Einführung achten? Um diese Fragen zu erörtern und Praxistipps auszutauschen, fanden sich 20 Interessierte aus Köln-Bonn an unserem neuen Bonner Standort zusammen. In entspannter Atmosphäre diskutierten die HR- und Digital Learning-Verantwortlichen von DAX-Konzernen, Medien- und Versicherungsunternehmen mit uns, wie wir z.B. Virtual Classrooms, Gamification oder Virtual Reality sinnhaft und wirksam nutzen können.
Ohne Zweifel ist Blended Learning momentan ein heißes Thema und auch jenseits experimentierfreudiger HR-Abteilungen ein Begriff. Doch bereits bei der Frage, was die neue Form des Lernens für Unternehmen und ihre Bildungsangebote konkret bedeutet, scheiden sich die Geister. An dieser Stelle setzte die Key Note von Birgit Nix an, die eine Einordnung des Lernformats aus der Perspektive einer erfahrenen Personalentwicklerin lieferte. Birgit verdeutlichte in ihrem Vortrag, dass Unternehmen ihre Lernangebote zunehmend an der Lösung von konkreten Problemen ausrichten sollten. Im Privatleben ist das bereits gelebter Alltag. Wer heutzutage beispielsweise ohne ausreichende Erfahrung „einen Kuchen backen möchte, schaut sich ein kurzes Tutorial auf YouTube an” beobachtet die Personalberaterin. Einen vergleichbaren Bedarf regte auch eine Teilnehmerin an. Auf zahlreichen Plattformen finde sie bereits exzellente Inhalte für die beruflichen Bedürfnisse. Häufig sei entscheidende Leistung weniger die Produktion von Inhalten, sondern vielmehr das durchdachte Gestalten und Kuratieren eines Katalogs bestehender Formate, der lediglich um individualisierte Inhalte ergänzt werde.
Damit waren die Blended Learning Pioniere mit ihrer Diskussion inhaltlich beim zweiten Programmpunkt angekommen: den „Impulse Corners“. Die ausgewählten Themen waren hier einerseits der von CPC entwickelte RODIX-Ansatz zur Gestaltung von Blended Learning Formaten und andererseits die Herausforderungen von Virtual Classrooms aus technischer und Trainer-Sicht. Ausgestattet mit einem begleitenden Notizbuch gestalteten die Teilnehmenden in der RODIX-Corner ihre mitgebrachten Trainingsherausforderungen nach den RODIX.CPC Bausteinen (Requirements, Objectives, Design Principles, Items, eXperience). Anhand der 30 individuell wählbaren Design Principles, zu z.B. Gamification, Simplicity oder Competition, konnten sich alle Inspiration für ihre eigenen Projekte holen und die Design Principles in Form von Aufklebern für ihre Notizbücher auch mit nach Hause nehmen.
In der Impulse Corner „Virtual Classrooms“ teilten wir währenddessen unsere Erfahrungen aus einem Blended Learning Programm mit 600 Teilnehmern. Das Projekt umfasste Virtual Classrooms in 16 verschiedenen Zeitzonen, digitalen Content in den unterschiedlichsten Formaten und wurde für den HR Excellence Award nominiert – genug Futter also, um einige technische Raffinessen weiterzugeben, die wir im letzten Jahr erworben haben.
Natürlich gab es anschließend die Gelegenheit sich in entspannter Atmosphäre und bei einem Getränk weiter kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. „Ist diese persönliche Ebene ein Bestandteil herkömmlicher Trainings, der im Virtuellen zu kurz kommt?“, fragten wir uns in der Diskussion. Nicht unbedingt, zeigten Beispiele wie eine virtuelle Weihnachtsfeier. Das Team eines MeetUp-Teilnehmers feierte mit Weihnachtsmütze und virtuellen Aktivitäten stundenlang – selbstredend mit der traditionellen Tasse Glühwein neben dem Laptop. Was lernen wir daraus? Die Einsatzmöglichkeiten von digitalen Tools reichen häufig weiter als zunächst vermutet und wir freuen uns, die Grenzen der Technologie auch zukünftig mit Neugier, Mut zur Veränderung und gesundem Menschenverstand auszuloten.
Unser Fazit: Der Vorbereitungsaufwand für z.B. RODIX-Notizbücher und das technische Set-Up des Virtual Classrooms hat sich gelohnt. Begeistert von den vielen intensiven Gesprächen, gutem Ideenaustausch und Spaß beim Ausprobieren haben alle Teilnehmenden großes Interesse an weiteren Veranstaltungen im MeetUp-Format geäußert. Der Austausch zeigte, dass unsere Blended Learning Erfahrungen gut zu den Herausforderungen der Personalentwickelnden hinsichtlich Flexibilität der Mitarbeitenden, effizienter Nutzung von Budgets, Medienkonsumverhalten und individualisierten Personalentwicklungsmaßnahmen passen. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an alle Teilnehmenden! Wir freuen uns auf das nächste MeetUp.